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Dieser Kurs bietet eine fundierte Einführung in die historischen und theologischen Wurzeln der evangelikalen Bewegung. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung zwischen Martin Luther und Erasmus, deren gegensätzliche Auffassungen über die Autorität, Klarheit und Interpretation der Heiligen Schrift das protestantische Schriftprinzip „Sola Scriptura“ maßgeblich prägten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der reformatorischen Lehre Luthers zur Klarheit der Bibel. Der Kurs erläutert, wie Luther die Heilige Schrift als für jeden Gläubigen verständlich und verbindlich betrachtet, wobei die innere Erleuchtung durch den Heiligen Geist entscheidend für das Verständnis bleibt. Damit wird die Unterscheidung zwischen äußerer und innerer Klarheit der Schrift vertieft und die Rolle der Gnade Gottes im Erkennen biblischer Wahrheiten herausgestellt. Darüber hinaus widmet sich der Kurs der Entwicklung der lutherischen Orthodoxie und des Pietismus, insbesondere der Lehre von der Verbalinspiration der Bibel. Es wird erläutert, wie die Heilige Schrift als durch den Heiligen Geist inspiriertes und fehlerloses Wort Gottes angesehen wurde, welches die Grundlage für Glauben und Leben bildet. Abschließend werden die theologischen Herausforderungen der Aufklärung sowie die Differenzierung von Glauben und Theologie behandelt. Der Kurs analysiert die kritischen Perspektiven Gotthold Ephraim Lessings und Semmlers, die eine Trennung von heiliger Schrift, Wort Gottes und wissenschaftlicher Theologie einführten. Dieser Kurs ist der erste von drei Kursen, die sich mit der Geschichte der evangelischen Bewegung in Deutschland beschäftigen.